Lösungsmodus Female Leadership

November 27, 2024

Hast du schon einmal in einem beruflichen Dilemma gesteckt, wie Anna in meiner Geschichte „Frag Ronja“? Im Kapitel „Fliegenlogik“ kreisen all ihre Gedanken um das gleiche Problem. Anstatt durch das geöffnete Fenster ins Freie zu gelangen, prallen sie wie Fliegen unaufhörlich gegen die Fensterscheibe.

Mehr von dem, was gut läuft

Eine wirkungsvolle Haltung, um aus der „Fliegenlogik“ auszubrechen, ist Appreciative Inquiry (AI). Dieser von David Cooperrider und Diana Whitney für Großgruppen-Moderationen entwickelte „wertschätzende Befragungsansatz“ ermutigt, die eigenen Stärken und positiven Erfahrungen zu entdecken.

Ein Zeichen von effektivem Leadership: Wer seine Ressourcen, Ziele und Prioritäten kennt, kann besser auf Herausforderungen reagieren. Durch gezielte Fragen wie:

  • „Was funktioniert bereits gut?“
  • „Auf welche Stärken, Erfolge oder Menschen kann ich aufbauen?“
  • „Was kann ich tun, um die beste Version meiner beruflichen Zukunft zu gestalten?“

...wird ein Veränderungsprozess angestoßen.

Mein Buch ist nach dem 5-phasigen AI-Modell aufgebaut. Ronja übernimmt dabei die Rolle, Anna mit Fragen und kleinen Geschichten zur strategischen Selbstführung anzustupsen. Die zuversichtliche AI-Haltung wird zum Vergrößerungsglas: Annas Blick richtet sich aus dem Gedankenkarussell hin zu dem, was sie sich wünscht, das mehr sein soll.

Ab in den Lösungsmodus

Die Therapeuten Steve de Shazer und Insoo Kim Berg beobachteten bereits in den 1980er Jahren, dass Menschen, denen es gelingt, sich aktiv „von den Problemen zu lösen“, schneller aus belastenden Situationen herausfinden.

Lösungsorientierung heißt also: Verbeiß dich nicht in das gegenwärtige Problem. Beschäftige dich besser mit dem, was in Zukunft „anders“ sein soll.

In der Logik von de Shazer: „Problem talk creates problems, solution talk creates solutions.“ Reden wir über das, was wir für erstrebenswert halten! Entwickeln wir neue Perspektiven auf Situationen und setzen kleine positive Veränderungen in Gang.

Seine berühmte „Wunder“-Frage kann man sich selbst stellen:

„Stell dir vor, über Nacht wurde das Problem, das dich beschäftigt, einfach gelöst – woran würdest du am nächsten Morgen erkennen, dass sich die Situation verbessert hat? Was sind die wichtigsten Veränderungen für dich?“

Lösungssprache

Um aus dem Problem- in einen Lösungsmodus zu gelangen, zählen die Geschichten, die wir uns und anderen erzählen.

In „Frag Ronja“ fühlt sich Anna zu Beginn ausgebootet. Sie fragt sich immer wieder:

„Wie ungerecht, dass sie mich beim wichtigen Termin bei der Geschäftsführung nicht dabei haben wollen. Jetzt ernten andere meinen Arbeitseinsatz der letzten Monate.“

Ronja lenkt Annas Fokus sanft auf das, was ihre Nichte selbst beeinflussen kann. Im Laufe des Buchs gelangt Anna zu dem Punkt, an dem sie aktiv nach neuen Chancen sucht.

Ihr Lösungsmodus lautet:

„Ich habe viel in dieses Projekt investiert und dabei meine Stärken unter Beweis gestellt. Es gibt bestimmt noch weitere Gelegenheiten. Wie kann ich diese nutzen, um meine bisherigen Erfolge und mein Know-how einzubringen?“

Sich auf die gewünschte Zukunft auszurichten, ist kein blinder Optimismus, sondern ein Erfolgsrezept für Female Leadership. Es lohnt sich, tagtäglich mit Lösungssprache und wertschätzender Haltung zu experimentieren. Es beeinflusst, wie wir die Welt wahrnehmen und prägt unsere Gedanken, Gefühle und Tun.Es beeinflusst, wie wir die Welt wahrnehmen und prägt unsere Gedanken, Gefühle und Tun.

Tipp: Schon einmal ausprobiert? Die eigene Sprache kann man mithilfe von kostenlosen KI-Chatbots, wie z.B. ChatGPT, Google Gemini oder Claude, auf Glaubenssätze und Lösungsorientierung abklopfen.